Die Bürgerinitiative „Frackloses Gasbohren“ wurde 2011 von besorgten Bürgern in Bötersen gegründet, nachdem der Gaskonzern Exxon Mobil an der Bohrstelle „Bötersen Z11“ Fracking angekündigt hatte. Als erste Initiative im Landkreis Rotenburg/Wümme machte die BI auf die Risiken für Umwelt, Trinkwasser und Gesundheit beim Fracking aufmerksam, ebenso auf die vielen Bohrstellen und Störfälle im Landkreis. Viele Initiativen folgten.
„Stand der Dinge“ (Anfang 2023) – kurzgefasst:
- Neue Gasfelder wurden nicht erschlossen, allerdings Rechte für weitere Erkundungsbohrungen im Raum Reeßum und Visselhövede gesichert. Neue Bohrstellen sind derzeit nicht bekannt.
- Fracking wurde nach 2011 durch Bürgerinitiativen im Landkreis Rotenburg erfolgreich verhindert. Die Bohrstelle „Bötersen Z11“, die direkt oberhalb der „Rotenburger Rinne“ (Trinkwasserreservoir) liegt, wurde als Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung ausgewiesen. Fracking wurde hier somit bis heute nicht durchgesetzt.
- Die Fracking-Gesetzgebung vom 24.06.2016 verschärft die Vorschriften für konventionelles Fracking und verbietet unkonventionelles Fracking bis auf wenig Ausnahmen. Vorranggebiete für Trinkwassergewinnung wurden leider nicht als schutzwürdiges Gebiet im Gesetz verankert.
- Der Bau der Reststoffbehandlungsanlage in Bellen ist von den dortigen BI’s, insbesondere aber von den anliegenden Bewohnern und dem Bürgermeister aus Bothel erfolgreich verhindert worden
- Trotz diverser Gutachten und jahrelangen Recherchen konnte ein direkter Zusammenhang der erhöhten Krebsrate im Bereich Bothel und Rotenburg mit der Erdgasförderung nicht nachgewiesen werden.
- Inzwischen sind die Versenkbohrstellen „Gilkenheide Z1“ und „Wittorf Z1“ geschlossen und verfüllt worden, „Sottrum Z1“ steht vor den Rückbaumaßnahmen. Insbesondere in Visselhövede haben sich Mitglieder der dortigen BI dafür eingesetzt, dass gewisse Überwachungsinstrumente eingebaut wurden.
- Mitglieder der Arbeitsgruppe E + E (Erdgas- und Erdölförderung) des Landkreises Rotenburg setzten sich 2013 – 2020 erfolgreich zur Verhinderung von Umweltsünden ein.
- Im Januar 2021 senkte die Niedersächsische Landesregierung den Förderzins für Erdöl und Erdgas drastisch bis 2030 um eine dreistelligen Millionenbetrag – hier sind wir ohnmächtig gegen die Politik.
- 2018 wurde durch aktive Mitwirkung der Pastoren aus der BI heraus der Ökumenische Arbeitskreis „Rotenburger Gebete – Schöpfung bewahren“ gegründet, nach dem Vorbild der Gorlebener Gebete. 2018 bis 2022 wurden in regelmäßigen Abständen Gebete und „weltliche“ Vorträge unter freiem Himmel durchgeführt.
Hier können Sie sich unseren FLYER herunterladen.